Trickbetrug – SPD klärt auf

„Die Polizei kommt niemals bei Ihnen vorbei und holt Geld ab“, versichert
Kriminaloberrat Arno Helfrich den rund 30 Gästen, die auf Einladung der Garchinger
SPD und des SPD-Landtagskandidaten Florian Schardt ins Gebäude des Familienzentrums und der VHS
gekommen sind, um sich beim Leiter der Kriminalprävention München über die
neuesten Gaunertricks zu informieren. Besondere Sorge bereiten der Polizei derzeit
sog. Schockanrufe. Dabei geben sich die Anrufer als Polizei oder Staatsanwaltschaft
aus und behaupten beispielsweise, dass ein enger Angehöriger einen Unfall mit
Todesfolge verursacht hat und nur gegen Kaution auf freien Fuß kommt. Die Masche
zielt darauf ab, die Geschädigten so zu schocken, dass die Kontrollmechanismen im
Gehirn überlistet werden. Auch wenn bevorzugt ältere Menschen im Visier der
Betrüger sind, macht Helfrich deutlich, dass es wirklich jeden treffen kann. „Das sind
keine Hobby-Betrüger, die morgens aufstehen und beschließen, jemanden übers Ohr
zu hauen, sondern bestens organisierte, professionelle Banden.“ Helfrich nannte einige Beispiele von Betroffenen, die jeder von uns kennt. Diese Betroffenen sind noch keineswegs ältere Senioren.

Als weiteres Beispiel für Trickbetrug nennt Helfrich den „falschen Handwerker“, der
wegen eines Wasserschadens klingelt, um nachzusehen, ob auch die
darunterliegende Wohnung betroffen ist. Lässt man den Handwerker ins Haus, sorgt
dieser unbemerkt dafür, dass die Tür einen Spalt offenbleibt, so dass ein Komplize
nach Geld und Wertgegenständen suchen kann, während der vermeintliche Schaden
untersucht wird. Eine ähnliche Masche ist der Besuch der „neuen Nachbarn“ mit
selbstgebackenem Kuchen. Lässt man die angeblichen Mitbewohner gutmütig ins
Haus, muss irgendwann einer der beiden auf die Toilette und nutzt die Gelegenheit für
den geplanten Diebstahl. Selbst jemand, der einem beim Tragen von Einkäufen aus dem Supermarkt hilft, kann auf Zutritt zur Wohnung abzielen. Arno Helfrich rät daher, „wirklich niemanden in die Wohnung
zu lassen, den man nicht kennt. Auch nicht die Polizei. Im Zweifel die 110 wählen und
nachfragen, ob die Beamten vor der Tür den Auftrag dazu haben.“ In diesem
Zusammenhang weist Helfrich daraufhin, dass die Polizei selbst nie mit der 110
anruft.
Eine weitere beliebte Masche sei der SMS- oder WhatsApp-Betrug. Hierbei wird
Bekanntschaft oder Verwandtschaft vorgetäuscht und behauptet, dass sich, z.B.
wegen Verlust oder Diebstahl, die Handynummer geändert hat. In mehreren
Nachrichten wird Nähe aufgebaut und irgendwann um Geld gebeten, z.B. für den
Ersatz des gestohlenen Handys oder einen neuen Kühlschrank, der wegen gesperrter
Karte oder einem anderen erfundenen, aber gut vorgetäuschten Grund, nicht bezahlt
wird. „Keine Überweisung an unbekannte Personen“, rät Helfrich. „Im Zweifel rufen
Sie bei der Ihnen bekannten Rufnummer an und erkundigen sich. So wird die Lüge
schnell als solche entlarvt.“

Landtagskandidat Schardt verband seinen Dank für den Besuch mit einem Hinweis auf
die angespannte Personalsituation bei der Kriminalpolizei. „Ein Viertel der Stellen sind
vakant“. Da seien genau die Leute, die es brauche, Trickbetrügern das Handwerk zu
legen. Entgegen der weitläufigen Meinung sei die bayerische Polizei nicht so
großzügig finanziert, wie es von der Staatsregierung gerne behauptet wird.

Die Präventionsveranstaltung, zu der die SPD derzeit landkreisweit einlädt, wurde
von der Garchinger SPD erstmals aufgezeichnet und kann im Internet angeschaut werden:
https://www.youtube.com/watch?v=A7HtnCZWJ8k

Es lohnt sich, wenn man keine Zeit hat, das Video anzuschauen, es auf jeden Fall anzuhören. Sei es beim Schuheputzen oder Gemüseschnipseln…